Das MVP, Minimal Viable Product, beschreibt die erste minimal funktionsfähige Iteration eines Produkts, die alle notwendigen Eigenschaften besitzt, damit das Produkt seine Funktion erfüllen und gelauncht werden kann. Das dadurch schon nach kürzester Zeit gelaunchte Produkt und das ebenso schnell erhobene erste Nutzerfeedback hat nicht nur für den Auftraggeber, sondern auch für alle anderen Stakeholder viele Vorteile. Auch für dich als Entwickler:in.
Lange Zeit liefen IT-Projekte so ab: Projektgruppen entwickelten über Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre ein detailliertes Konzept, das anschließend in einem Lastenheft granular dokumentiert wurde. Ein IT-Dienstleister übersetzte diese dann in ein Pflichtenheft, was wieder seine Zeit brauchte. Basierend auf diesem Pflichtenheft entwickelte schließlich ein anderer Dienstleister über Wochen, Monate oder Jahre die Software, bis diese dann mit großem Tamtam gelauncht und der Zielgruppe endlich zur Verfügung gestellt wurde.
Dass diese Vorgehensweise des ewig Herauszögerns seine Tücken hat, liegt auf der Hand. Denn wenn über Monate oder Jahre stur an einer Vision entwickelt wird, die nicht einmal überprüft oder mit den sich ändernden Anforderungen der Zielgruppe und den sich ändernden technologischen und gesellschaftlichen Trends abgeglichen wird, entsteht am Ende etwas, das nur wenig den realen Ansprüchen der Nutzer:innen entspricht.
Ein digitales Produkt mit der MVP Methode wirklich nah am Kunden zu entwickeln, reduziert nicht nur den Ressourcenaufwand und das finanzielle Risiko einer Fehlentwicklung für den Auftraggeber, sondern hat auch für das Entwicklungsteam zahlreiche Vorteile.
Die Vorteile der MVP Entwicklung für dich als Entwickler
- Komplexe Vorhaben, werden in einzelne Schritte zerlegt und dadurch leichter umsetzbar.
- Du siehst von Anfang an wie das Produkt Gestalt annimmt – das inspiriert und steigert die Freude am Arbeiten, weil du weiß wofür du es tust.
- Durch frühzeitiges Nutzer:innen-Feedback werden notwendige Verbesserungen sofort erkennbar. Das bedeutet auch: keine ausufernden Bugs nach dem Launch, die es mühsam zu beheben gilt.
- In iterativen Schritten erfolgt eine wesentlich strukturiertere Entwicklung, die für klare Abläufe und ein entspanntes, da gut vorauszuplanendes, Arbeiten sorgt.
- Durch den ständigen Austausch mit der Zielgruppe gibt es Feedback, das dich kontinuierlich inspiriert, besser zu werden.
- Kurzweiligkeit dank kleiner Schritte motitiviert und hält die Spannung oben.
- Das Produkt ist mit Sicherheit erfolgreicher, als jedes Produkt, das mit einem Lasten- und Pflichtheft entsteht. Auch stärkt es die Motivation und die Leidenschaft für das was du tust.
Hast du schon Erfahrungen mit der MVP Entwicklung gesammelt? Arbeitet du nur noch so und kannst du es dir gar nicht mehr anders vorstellen?